Einkommen schaffen

(Näh-)Ausbildung für Frauen

Die Lebenssituation von Frauen in Bangladesch, ganz besonders von armen Frauen aus den dörflichen Regionen, ist geprägt durch eine andauernde Abhängigkeit von den Männern der Familie - zuerst den Vätern und eventuell den Brüdern, später von den Ehemännern und den eigenen Söhnen. Obwohl viele Frauen auf dem Land neben der häuslichen Familienarbeit noch sehr hart außerhalb des eigenen "Hofes" arbeiten, um den Unterhalt der Familie zu sichern, sind sie bei den täglichen Entscheidungen in der Regel ausgeschlossen, welche überwiegend von den männlichen "Haushaltsvorständen" getroffen werden. Die Arbeit, die Frauen außerhalb des eigenen Haushaltes leisten, zum Beispiel als Tagelöhnerinnen bei besser gestellten Landbesitzerfamilien oder als Haushaltshilfe, werden nur selten in Geld entlohnt. Gewöhnlich wird der Lohn dieser Frauen in Naturalien, wie Reis, Linsen oder ähnlichem ausgezahlt, so dass nur wenige Frauen über ein Geldeinkommen verfügen. Natürlich muss aber auch in Bangladesch der Großteil an notwendigen Gütern und Dienstleistungen, wie zum Beispiel Medikamente, Arztbesuche, Schulgelder, Kleidung, Petroleum u.a., mit Geld bezahlt werden. Die Männer, die zum Beispiel durch den Verkauf ihrer Ernte, Geld für die Familie erwirtschaften, sehen sich dadurch bemächtigt die Entscheidungen über notwendige Anschaffungen und Investitionen treffen zu dürfen.


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Das Ausbildungsprogramm von Mati setzt hier an, um es den Frauen zu ermöglichen ein eigenes Einkommen zu erwirtschaften. Dieses gibt ihnen die Möglichkeit selbst über eigenes Geld zu verfügen und stärkt zudem ihr Selbstbewusstsein. Ihre traditionelle Schlechterstellung durch die sozialen Strukturen und ihre finanzielle Abhängigkeit von den Männern kann dadurch reduziert werden und ihre soziale Position wird gestärkt

Mati bietet speziell für Frauen eine Nähausbildung in 3 Mati-Ausbildungszentren an. Hier ist es ihnen möglich die Herstellung von verschiedenen Arten von Kleidungsstücken zu erlernen - wie Sari Blusen, Unterröcke, verschiedene Kinderkleidung und anderes mehr. Selbst in abgelegenen dörflichen Regionen gibt es einen Markt für Kleidung. Neben den reinen handwerklichen Fähigkeiten wie Nähen und Sticken werden den Frauen in einem theoretischen Unterricht auch Grundkenntnisse aus dem kaufmännischen Bereich vermittelt, um sie dazu zu befähigen, später die von ihnen hergestellte Kleidung selbst verkaufen zu können und auch die hierfür benötigten Materialien wie Stoffe, Garne und Zubehör einkaufen zu können. Nach Abschluss ihrer Ausbildung fertigen die Frauen von zu Hause aus Kleidung und verkaufen diese. Die Anschaffung der hierfür notwendigen Nähmaschinen erfolgt im Rahmen eines Kreditprogramms. Zusätzlich zu einer Nähmaschine benötigen die Frauen für die Anfangsphase eine Grundausstattung an Schneiderwerkzeug (Schere, Nadeln, Maßband, etc.) und an Materialien (Stoff, Garn, Knöpfe, etc.), um mit der Produktion beginnen zu können.

Einige Frauen produzieren mittlerweile schöne, hochwertige Produkte, die Mati vereinzelt auch in Deutschland verkauft. Für die Frauen ist dies eine willkommene Gelegenheit, etwas Geld zu verdienen. Der überschuss kommt anderen Projekttätigkeiten zu Gute.

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